NEWSLETTER

genaNews Februar 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

 

Das Corona-Virus hält uns weiterhin fest im Griff, deshalb muss leider auch die von langer Hand geplante Frauen-Vernetzungskonferenz des Bundesumweltministeriums virtuell stattfinden. Neben einer für alle zugänglichen Podiumsdiskussion mit der Ministerin und Vertreterinnen von Umweltverbänden gibt es einen auf die Vernetzung von Frauen fokussierten Teil, zu dem sich angemeldet werden muss. Weitere Informationen dazu hier im Newsletter.

 

Viele der Informationen in diesem Newsletter basieren auf Artikel und Beiträgen in englischer Sprache. Gerne würden wir verstärkt auf Aktivitäten hinweisen die im deutschsprachigen Raum stattfinden – dazu bedarf es aber sowohl der entsprechenden Projekte und Aktionen, als auch der  Information und Veröffentlichungen darüber. Umgekehrt werden die deutschsprachigen Aktivitäten viel zu wenig im nicht-deutschen Sprachraum wahrgenommen. Deshalb legen wir bei der Aktualisierung der genanet-Webseite besonderen Wert darauf, möglichst viele Seiten auch in Englisch zur Verfügung zu stellen. Was sich sonst noch ändert auf der Webseite, können Sie weiter unten lesen oder direkt auf genanet.de erkunden.

 

Wie immer wünschen wir viel Freude beim Lesen, bleiben Sie gesund!

 

Ulrike Röhr und Caroline Dietrich, genanet

 

PS: Sollte der Newsletter bei Ihnen nicht korrekt angezeigt werden, lesen Sie ihn bitte auf unsere Webseite https://www.genanet.de/infopool/newsletter

Neu erschienen: Interdependente Genderaspekte der Bedürfnisfelder als Grundlage des urbanen Umweltschutzes

Gender Mainstreaming für eine zielgruppenspezifischere, effektivere urbane Umweltforschung

Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes, das unter der Leitung von Jana Rückert-John von ISIconsult gemeinsam mit GenderCC und der Uni Bremen durchgeführt wurde, ist jetzt vom UBA veröffentlicht worden. Vorgestellt wird darin der aktuelle Forschungsstand zur Bedeutung von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen für eine umweltschonende Gestaltung der Bedürfnisfelder Wohnen, Mobilität, Bekleidung und Ernährung sowie zu den Querschnittsthemen gemeinschaftlicher Konsum und Digitalisierung. Formuliert werden neue Forschungsfragen und -felder für den urbanen Umweltschutz auf Basis der vorgefundenen rollenspezifischen Zuständigkeiten und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, wie zum Beispiel die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit und Einkommen oder geschlechtsspezifische Konsum- und Ernährungspraktiken.

 

Der Bericht zum Download

 


 

www.genanet.de

 

Neu auf unserer Webseite ist im Themenbereich eine Seite zu den Genderaspekten der Green Economy/des Green New Deal die auf den Ergebnissen der verschiedenen von uns durchgeführten Projekte in diesem Themenbereich basiert, aber auch aktuelle Informationen dazu bereithält. Nach und nach werden auch die anderen Projektergebnisse auf die Themenseiten übertragen bzw. entsprechende Seiten erstellt. In Arbeit ist aktuell eine Seite zu Gender und Konsum, die im Frühjahr fertiggestellt wird.

Englische Übersetzungen gibt es nun auch von den Seiten zu Instrumenten zur Genderanalyse, zum Gender Impact Assessment in der Umwelt- und Klimapolitik sowie zur Umweltgerechtigkeit.

 


 

Klimaexpertinnen: Vernetzt für ambitionierten Klimaschutz

Virtuelle Frauen-Vernetzungskonferenz des BMU am 23.02.2021

Frauen haben an den Erfolgen der nationalen, europäischen und internationalen Klimapolitik einen großen Anteil: als Ministerinnen, Staatschefinnen und auch auf Verhandlerinnenebene. Begleitet und kommentiert werden diese Prozesse auch von den Fachexpertinnen der Umweltverbände.

Das BMU möchte diese Perspektive reflektieren und lädt zu einer Podiumsdiskussion mit Expertinnen und anschließenden Vernetzungs-Breakout-Sessions ein: Bei der Diskussionsrunde zur Klimazielanhebung und ihren konkreten Auswirkungen auf die deutsche Politik diskutiert Bundesministerin Schulze mit Kerstin Haarmann/VCD, Silvie Kreibich/Germanwatch, Antje Mensen/DNR und Ulrike Röhr/GenderCC.

Diese Diskussion findet als öffentliche Veranstaltung von 10 bis 11:30 im Livestream des Bundesumweltministeriums statt.

 

Für den zweiten Teil, der sich an engagierte und beschäftigte Frauen des umweltpolitischen Bereichs richtet, ist eine Anmeldung notwendig. Von 11:30 bis 13:00 besteht in sieben Breakout-Sessions die Möglichkeit, das Thema Klimazielanhebung zu vertiefen und sich untereinander zu vernetzen:

  • Rolle und Zusammenspiel von Technologieinnovation und Verhaltensänderungen für die Transformation
  • Mobilität: Kann die soziale und klimagerechte Verkehrswende nur mit Frauen gelingen?
  • Wie kommt Gender in den Klima-Mainstream?
  • Agrarpolitik: Maßnahmenprogramm 2030 für die Landwirtschaft
  • Soziale und Klimaschutz-Ziele zusammendenken am Bespiel des Gebäudesektors
  • Umweltbildung. Ein Planet braucht viele Stimmen: Ansätze und Herausforderungen einer interkulturellen Klimaschutzbildung.
  • Vernetzung: Kräfte bündeln – aber wie?

 

Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite oder mit dem direkten Anmeldelink. Bitte beachten Sie, dass bei den Breakout-Sessions die Gruppengröße auf 20 Personen beschränkt ist. Es lohnt sich also, sich schnell anzumelden.

 


 

Klimaschutz: Geringverdienende reduzieren Emissionen, Reiche steigern sie

„Die gesamte CO2-Einsparleistung in der EU zwischen 1990 und 2015 ist Bürger*innen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen zuzuordnen. Die reichsten zehn Prozent der Europäer*innen hingegen haben ihren C02-Ausstoß gesteigert. Rund ein Drittel (32 Prozent) dieser Emissionen der reichsten EU-Bürger*innen gehen auf das Konto von deutschen Gutverdiener*innen. Das geht aus dem Bericht „Confronting Carbon Inequality in the European Union” der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam hervor. Mit Blick auf die Verhandlungen zu den EU-Klimazielen und des Green Deal-Gesetzespakets zur Bewältigung der COVID-19-Krise fordert Oxfam, den Fokus auf Klimaschutz und die Bekämpfung der wachsenden Ungleichheit zu legen.“ Wir ergänzen, dass dabei auch die Genderaspekte eine Rolle spielen sollten, aufgrund des Gender Pay und Pension Gaps, und auch der hohen Anzahl alleinerziehender Mütter stellen Frauen einen Großteil der Haushalte mit niedrigem Einkommen. Der Fokus der Maßnahmen für Emissionsminderungen sollte deshalb stärker auf Haushalte mit hohem Einkommen gelegt werden, statt moralisierend einkommensschwache Haushalte für ihre Emissionen zu anzuprangern. 

 

Der Bericht von Oxfam zum Download

 

Einen Überblick der wichtigsten Ergebnisse des Berichts auf Deutsch bieten Oxfam Deutschland und Sonnenseite.

 


 

Feministisches Monitoring & Advocacy Toolkit

Organisationen, die sich unter dem internationalen Dach “Feminist Response to COVID-19” zusammengefunden haben, haben jetzt das Toolkit „A Feminist Monitoring & Advocacy Toolkit for Our Feminist Future” veröffentlicht. Dieses Toolkit und die begleitenden Online-Elemente sind der Versuch, die Prinzipien des Zusammenschlusses in Leitlinien und evidenzbasierte Empfehlungen für Interessensvertretung und Politikgestaltung zu übersetzen. Die Online-Elemente, ein Live Power Mapping und eine Live Advocacy Timeline, sind auf der Feminist Response to COVID-19 Website verfügbar. 

 

Weitere Informationen

 


 

Ein antirassistischer, feministischer Führungsstil bei Klima und Energie

Jennie C. Stephens, Direktorin der School of Public Policy & Urban Affairs, erklärt in einem Blogartikel der Union of Concerned Scientists, dass "unsere Ineffektivität [bei der Reaktion auf die Klimakrise] aus einem Mangel an Investitionen und Aufmerksamkeit für soziale Innovation und soziale Gerechtigkeit resultiert. Um das zu beheben, brauchen wir einen inklusiven und integrativen Ansatz in der Klima- und Energiepolitik. Anstatt den unangemessenen, engen, exklusiven, männlich dominierten technokratischen Ansatz, den ich "Klima-Isolationismus" nenne, fortzusetzen, ist es an der Zeit für eine neue Art von Führung, die antirassistische und feministische Prinzipien umfasst und den Wandel hin zu einer gerechten und fairen Zukunft, die nach inklusivem Wohlstand für alle strebt, priorisiert." 

 

Zum Blogartikel

 


 

Diversität in Umweltverbänden: Die Zahlen lügen nicht

Bei der Lösung der Klimakrise geht es nicht nur darum, den Kohlenstoffgehalt in der Luft zu reduzieren, sondern auch sicherzustellen, dass wir dabei eine gerechtere Gesellschaft schaffen. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Green 2.0, einer Kampagne, die die rassische und geschlechtliche Vielfalt in der US-amerikanischen Umweltbewegung verfolgt, zeigt, dass in den letzten Jahren zwar Fortschritte gemacht wurden, diese aber leider nur im Schneckentempo.

Neue Daten von etwa 40 der größten gemeinnützigen Umweltorganisationen des Landes und den 40 größten Stiftungen und Zuschussgebern zeigen, dass die Organisationen und Stiftungen nach wie vor überwiegend weiß sind, dass sie trotz ihrer progressiven Ideale nicht auf die systemischen Ungleichheiten reagierten, denen farbige Menschen in den Vereinigten Staaten ausgesetzt sind. Enttäuschend sei auch, dass die meisten der im Green 2.0-Bericht zitierten Stiftungen und Zuschussgeber keine oder nur unvollständige Daten über ihre Personalausstattung und Vorstände im Jahr 2020 zur Verfügung stellten.

"Die Bedeutung von Datentransparenz kann nicht überschätzt werden", heißt es in dem Bericht. "Es ist ein wichtiger Schritt, der es jeder Organisation erlaubt und sie dazu antreibt, selbst einzuschätzen, wo sie Fortschritte macht und wo sie sich noch verbessern muss."

 

Vollständiger Artikel, download des Berichts

 


 

Berücksichtigung von Geschlecht sorgt für bessere Wissenschaft

Künftig müssen Fördermittelempfänger der Europäischen Kommission Geschlechts- und Genderanalysen in das Design von Forschungsstudien einbeziehen. Die Richtlinie wird Forscher und Forscherinnen betreffen, die sich um Zuschüsse im Rahmen des siebenjährigen Programms Horizon Europe bewerben, das dieses Jahr beginnen soll. Solche Analysen könnten die Aufschlüsselung von Daten nach Geschlecht bei der Untersuchung von Zellen beinhalten oder die Überlegung, wie eine Technologie Genderstereotypen aufrechterhalten könnte. In diesem Zusammenhang hat die Gendered Innovations Expertengruppe der Kommission 15 Fallstudien, unter anderem in den Bereichen Energie, Verkehr, Meereswissenschaft, Stadtplanung, Abfallwirtschaft, Landwirtschaft sowie zur COVID-19-Pandemie, als Beispiele für bewährte Verfahren veröffentlicht. 

 

Zum Artikel von Nature News 

 


 

Britische Frauen trotzen den Geschlechterstereotypen der Fischerei

„Frauen bringen auf Schiffen Unglück“, sagt ein Aberglaube unter Fischern. Das mag einer der vielen Gründe sein, warum Frauen in der Fischereiindustrie so selten zu finden sind. 

Um diese Situation zu verändern, hat sich in Großbritannien die Organisation „Women in Fisheries“ gegründet. Sie möchte mehr Frauen als Flottenmanagerinnen, Skipperinnen, kommerzielle Fischerinnen, Fischhändlerinnen, Verarbeiterinnen gewinnen.  

Auslöser für die Gründung war eine BBC Radio Sendung über die Brexit-Verhandlungen, in der die Redakteurin den Begriff "fisherpeople" verwendet hatte. Die geschlechtsneutrale Beschreibung veranlasste einige Zuhörer zu der Bemerkung, dass Frauen nur einen Bruchteil der Arbeitsplätze besetzen, und verwies auf eine Studie, die besagt, dass nur 2,7 % weiblich sind. 

Fischerei ist sehr männerdominiert, sagt eine der Gründerinnen. Frauen in diesem Beruf scheinen immer noch ein Tabu zu sein, aber das ändert sich langsam. Das Ziel der neuen Non-Profit-Organisation ist es, Frauen, die fischen, zusammenzubringen, zu betreuen, zu unterstützen und zu schulen. 

 

Zum Artikel

 


 

Der Frauenatlas: Ungleichheit verstehen

Joni Seager, Professorin für Global Studies in Boston, nimmt ­im Frauenatlas umfassend den Status quo der einen Hälfte der Menschheit in den Blick und macht die weltweite strukturelle Ungleichheit von Frauen deutlich, zugleich aber auch die Vielfalt von Erfahrungen. Visualisiert wird mit vielen Karten und Infografiken, wie Frauen weltweit leben. 

Zum ersten Mal erschien der Frauenatlas 1987, seitdem wurde er immer wieder aktualisiert. Nun wurde die deutsche Erstausgabe vom Hanser Verlag aufgelegt. 

Joni Seager: „Der Frauen­atlas“, aus dem Englischen von Renate Weitbrecht und Gabriele Würdinger. Hanser Verlag, München 2020, 208 S., 22 Euro

 

Mehr zu dem Buch in einem Artikel der taz

 


 

Gutachten Dritter Gleichstellungsbericht erschienen

In den genaNews vom Dezember 2020 hatten wir auf die Expertisen zum Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, und hier besonders auf die Expertise zur Technikfolgenabschätzung hingewiesen. Nun ist das Gutachten zum Dritten Gleichstellungsbericht „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ fertig gestellt und Ministerin Giffey übergeben worden. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Digitalisierung die Chance auf Geschlechtergerechtigkeit erhöht. Auch wenn sich im Gutachten die direkte Verbindung zu Umwelt und Klimaschutz auf die Thematik der Technikfolgenabschätzung beschränkt, könnte sich angesichts der Bedeutung der Digitalsierung in diesen Bereichen ein Blick auch in die anderen Kapitel des Gutachtens lohnen.

 

Dowload des Gutachtens

 

Impressum

genanet - Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit

c/o GenderCC - Women for Climate Justice e.V.

Anklamer Str. 38

10115 Berlin

Redaktion: Ulrike Röhr

leitstelle@genanet.de

www.genanet.de

 

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