Im Rahmen der Jahrestagung 2018 der Österreichische Gesellschaft für Agrarökonomie (ÖGA) von 27.-28. September 2018 an der Universität für Bodenkultur Wien findet eine Präkonferenz am 26. September 2018 statt, die sich mit der Evaluierung von Gleichstellung in Ländlichen Entwicklungsprogrammen befasst.
Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist seit 1996 als Ziel in den Strukturfondsverordnungen der Europäischen Union (EU) verankert und soll neben der spezifischen Frauenförderung durch die Strategie des Gender Mainstreaming realisiert werden. Die Umsetzung geht jedoch sowohl auf EU‐Ebene als auch in den meisten Mitgliedsstaaten nur schleppend voran. So gibt es einen deutlichen Bruch zwischen der Postulierung des Querschnittziels ‚Gleichstellung zwischen Männern und Frauen‘ in der übergeordneten Rechtsgrundlage für die Europäischen Struktur‐ und Investitionsfonds (EFRE, ESF, ELER, EMFF) und der Nichterwähnung dieses Querschnittsziels in der ELER‐VO. Dementsprechend wird das Ziel in den Ländlichen Entwicklungsprogrammen überwiegend vernachlässigt. Vielfach wird die Umsetzung der Gleichstellung von Männern und Frauen als ‚soziale Fragestellung‘ betrachtet und die Ländliche Entwicklungspolitik generell als ‚geschlechter‐neutrales‘ Politikfeld präsentiert. Darin liegt die Gefahr, dass traditionell‐ hierarchische Geschlechterrollen zementiert, strukturelle Ungle ichheiten reproduziert, das vielfältige Potenzial von Frauen in ländlichen Regionen nicht genutzt und Fördermittel fehlallokiert werden.
Daher möchten sich die Tagung folgenden zwei Fragen nähern:
1. Wo und wie kann/soll Evaluierungsarbeit zum Thema ‚Gleichstellung von Frauen und Männern‘ in Ländlichen Entwicklungsprogrammen ansetzen?
2. Welche Potenziale bietet eine st ärkere Verankerung des Ziels der Gleichstellung von Männern und Frauen in den Ländlichen Entwicklungsprogrammen?
Shortpapers für Beiträge können bis 22. April per E-Mail eingereicht werden.