Der von Annika Kronsell und Gunnhildur Magnusdottir herausgegeben Sammelband untersucht, wie Klimainstitutionen in Industrieländern daran arbeiten, die Anerkennung sozialer Unterschiede zu fördern und dieses Verständnis in die Klimapolitik zu integrieren.
Mit Beiträgen einer Reihe von Expert*innen auf dem Gebiet untersucht dieser Band die Politikgestaltung in Klimainstitutionen aus der Perspektive der Macht, wie sie sich auf das Geschlecht bezieht. Er betrachtet auch andere sich überschneidende soziale Faktoren auf verschiedenen Ebenen der Governance, von der globalen bis zur lokalen Ebene und bis in klimarelevante Sektoren hinein. Die Autor*innen argumentieren, dass ein Fokus auf Klima-Institutionen wichtig ist, da diese nicht nur Strategien und Politiken entwickeln, sondern auch Machtverhältnisse (re)produzieren, bestimmte Normen und Werte fördern und Ressourcen verteilen. Die Kapitel greifen durchgehend auf Beispiele aus verschiedenen Institutionen zurück, darunter nationale Ministerien, Verkehrs- und Abfallwirtschaftsbehörden und lokale Behörden sowie die Europäische Union und das UNFCCC-Regime. Insgesamt zeigt das Buch, wie feministisch-institutionalistische Theorie und Intersektionalitätsansätze zu einem besseren Verständnis von Machtverhältnissen und sozialen Unterschieden in der Klimapolitik und in klimarelevanten Sektoren in Industriestaaten beitragen können. Dabei beleuchtet es die Herausforderungen von Pfadabhängigkeiten, zeigt aber auch Chancen für die Förderung von Geschlechtergleichheit, Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit auf.
Das englischsprachige Buch ist im open access bei Routledge erhältlich, gedruckt erscheint es am 17. Juni 2021