Gender & Biodiversität
Biodiversität oder auch biologische Vielfalt bezeichnet sowohl die Vielfalt der Arten, der Ökosysteme und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art oder eines Lebensraums. Diese Vielfalt bildet die Grundlage allen menschlichen Lebens, garantiert eine stabile Umwelt, sauberes Wasser und fruchtbare Böden.
Trotz aller politischer Anstrengungen ist es bisher nicht gelungen, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu bremsen. Eine Analyse der Ursachen zeigt, dass viele andere Politikfelder wie z.B. Landwirtschafts- und Verkehrspolitik große Auswirkungen auf das Querschnittsthema haben. Die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, konsumieren und wirtschaften hat einen grundlegenden Einfluss auf unsere Umwelt und damit auch auf Biodiversität. Bei einer solchen gesellschaftsbezogenen Betrachtungsweise müssen bestehende Geschlechterverhältnisse berücksichtigt werden.

Versorgungsökonomie / Sorgearbeit und Erwerbsökonomie
Die geschlechtliche Arbeitsteilung in der Erwerbs- und Versorgungsökonomie beeinflusst die Art und Weise wie biologische Ressourcen genutzt werden und wem die Vorteile aus der Nutzung zu Gute kommen. Gleichzeitig erzeugen die unterschiedlichen Rollen, die Männern und Frauen in Familie und Gemeinde bezüglich Arbeit, Eigentumsrechten und Entscheidungsprozessen zugeschrieben werden, unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf biologische Vielfalt und Ökosysteme. Die Rollen und Verantwortlichkeiten von Männern und Frauen beim Management der biologischen Vielfalt variieren zwischen und innerhalb von Ländern und Kulturen. In den meisten Fällen gibt es jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede und Ungleichheiten, die tendenziell Männer bei der wirtschaftlichen Nutzung der Biodiversität begünstigen.
Öffentliche Infrastrukturen/Ressourcen
Starke geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich beim Zugang zu und der Kontrolle über Land, Biodiversitätsressourcen und anderen produktiven Vermögenswerten. Die sozialen Machtverhältnisse, die den Zugang, die Nutzung und das Management von Ökosystemen weitgehend bestimmen, müssen bei der Analyse von Ökosystemdienstleistungen adressiert werden, um zu ökologisch nachhaltigen und sozial fairen Ergebnissen kommen. Vor allem im Globalen Süden ist die in Armut lebende ländliche Bevölkerung abhängig von natürlichen Ressourcen, da sie oftmals 90% ihrer Bedürfnisse damit abdecken.
Definitions- und Gestaltungsmacht auf Akteursebene
Im west-europäischen Kontext sind Genderunterschiede besonders relevant in den Bereichen Gestaltungsmacht, politische Einflussnahme sowie hinsichtlich Einstellungen und Nutzungsmustern. Im Bereich der Gestaltungsmacht haben Frauen geringere Möglichkeiten der Einflussnahme. Auf den Entscheidungsebenen von Politik, Planung und Forschung sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Auch haben Frauen weniger Landbesitz. Ihr Handlungspotenzial und ihre Rolle bei der Erhaltung und Erweiterung von biologischer Vielfalt werden dadurch weitestgehend ignoriert.
Berücksichtigung von Frauen/Gender in internationalen Abkommen
Beim wichtigsten internationalen Abkommen im Bereich biologischer Vielfalt, dem 1994 in Kraft getretenen Biodiversitätsabkommen (Convention of Biological Diversity, CBD), wurde die wichtige Rolle von Frauen bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt in der Präambel genannt. Die CBD war auch die erste Rio-Konvention, die einen Gender-Aktionsplan erstellt hat, der 2008 verabschiedet wurde. Als Hauptziel wird darin die Integration einer geschlechtsdifferenzierenden Perspektive in das CBD genannt sowie die Stärkung der Partizipation von Frauen. Inhaltliche Fragen zu den Geschlechterdimensionen bezüglich Biodiversität wurden dabei jedoch nicht thematisiert. Der aktualisierte Genderaktionplan 2015 – 2020 geht einige Schritte weiter und benennt vier strategische Ziele, darunter die Einbeziehung einer Gender-Perspektive in die Umsetzung der Konvention und die damit verbundene Arbeit der Vertragsparteien und des Sekretariats; die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter bei der Erreichung der Ziele der Konvention sowie das Aufzeigen des Nutzens von Gender Mainstreaming bei Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, zur nachhaltigen Nutzung der Bestandteile der biologischen Vielfalt und zur fairen und gerechten Aufteilung der Vorteile, die sich aus der Nutzung genetischer Ressourcen ergeben.
Symbolische Ordnung (Querschnittsdimension)
Studien zeigen, dass Frauen häufig umweltfreundlichere und risikoärmere Alternativen bevorzugen als Männer; dass sie eher ökologische, an (Bio-)Diversität ausgerichtete Landwirtschaft bevorzugen und den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ablehnen. Genderunterschiede zeigen sich auch beim Nutzungsverhalten: Frauen verwenden biologische Ressourcen oft auf eine gemeinschaftliche Art, die nicht auf direkten finanziellen Nutzen ausgerichtet ist. Kritisiert werden in der Forschung die hegemonialen, geschlechterkodierten Naturverhältnisse und die einer nachhaltigen Naturnutzung entgegenstehende Trennung des Produktiven und Reproduktiven und damit verbunden die Dichotomie zwischen Schutz und Nutzung.
Institutionalisierter Androzentrismus/Definitionsmacht
Die zunehmende Ökonomisierung der Natur und der Biodiversität unterwirft die genetische Vielfalt und das Wissen darüber der internationalen Marktlogik. Dabei werden weder die Lebenssituation noch die Bedürfnisse von Frauen berücksichtigt. Erfahrungen zeigen, dass auch in dem für den in Europa sehr relevanten Bereich der Agrobiodiversität Frauen biologische Ressourcen eher auf eine nachhaltigere Art und Weise nutzen. Unterstrichen wird dies durch die Tatsache, dass landwirtschaftliche Betriebsumstellungen auf ökologische Landwirtschaft oftmals von engagierten Frauen initiiert werden (siehe Themenfeld Landwirtschaft). Aus der Perspektive der Intersektionalität (Siehe dazu Literaturreview Gender und Klima, Kap. 2.5.6) wird von einigen Forscher*innen die Verbindung zwischen Mensch und Natur analysiert. Dualistische und hierarchische Konstruktionen von Mensch-Natur-Beziehungen spiegeln sich in den Konzepten von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen wider und werden dabei bekräftigt.
Körper, Gesundheit, Selbstbestimmung und Privatsphäre (‚Intimacy’)
Biodiversität leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Ökosysteme, sondern bietet in vielen Weltregionen auch die Basis für medizinische Produkte. Vor allem im globalen Süden ist ca. 80% der Weltbevölkerung abhängig von traditioneller Medizin im Sinne von Hausmitteln, um ihre gesundheitlichen Grundbedürfnisse zu erfüllen. Mit der Patentierung von Pflanzen machen sich Wirtschaftsunternehmen dieses Wissen zu eigen und zerstören gleichzeitig die traditionelle Medizin in diesen Regionen.
Geschlechtsspezifische Analyse Plus und Intersektionalität in der Politik für natürliche Ressourcen in Kanada
In dieser Studie wird untersucht, wie die kanadische Bundesregierung die Gender-Based Analysis Plus (GBA+) bei der Folgenabschätzung von Projekten im Bereich der natürlichen Ressourcen anwendet und ob dies eine angemessene Anwendung der intersektionalen Politikanalyse darstellt. Die geschlechtsspezifische Analyse Plus (GBA+) ist ein politisches Instrument, das darauf abzielt, zu bewerten, wie unterschiedliche Gruppen Politiken, Programme und Initiativen erleben können. Es wird ausdrücklich als Instrument für die Anwendung der intersektionalen Analyse auf die kanadische Bundespolitik bezeichnet, und seine Verwendung in der Folgenabschätzung ist gesetzlich vorgeschrieben. Die intersektionale Analyse kann als ein Instrument definiert werden, mit dem Machtdimensionen und -strukturen erforscht werden können, die damit zusammenhängen, wie Menschen nach Kategorien wie Geschlecht, Rasse, Klasse, Fähigkeiten usw. positioniert sind und sich selbst positionieren.
Anhand einer Durchsicht der Sekundärliteratur und offener, halbstrukturierter Interviews mit Schlüsselinformanten wird in diesem Projekt der Einsatz von GBA+ in der föderalen Folgenabschätzung untersucht. und kommt zu dem Schluss, dass es zwar Verbesserungen gegeben hat, aber noch viel zu tun bleibt, um GBA+ besser mit intersektionaler Theorie und Praxis abzustimmen.
Projektergebnisse "Caring for Nature?" Geschlechterperspektiven auf (Vor)Sorge im Umgang mit ‚Natur/en’
Das Projekt „Caring for natures? Geschlechterperspektiven auf (Vor)Sorge im Um-gang mit ‚Natur/en’“ wurde von Februar 2017 bis Januar 2020 im Programm „Geschlecht – Macht – Wissen. Genderforschung in Niedersachsen“ gefördert. Aus der Kurzfassung: ‚Natur‘ ist ein vieldeutiges Phänomen und mit gesellschaftlichen Vorstellungen über das ‚Schützenswerte‘ verbunden. Dabei verweisen die gesellschaftlichen Vorstellungen (schützenswerter) ‚Natur‘ auf der symbolischen, materiellen und institutionellen Ebene auf Geschlechterver-hältnisse. Anknüpfend an Erkenntnisse der natur(schutz)bezogenen Frauen- und Geschlechterforschung, wurde im Forschungsprojekt „Caring for natures? Geschlechterperspektiven auf (Vor)Sorge im Umgang mit ‚Natur/en’“ Prozess-schutz – sowohl konzeptionell als auch anhand ausgewählter Flächen – untersucht.
Drei Papiere für das Projekt wurden von diversu e.V. erstelltund sind jetzt auf deren Webseite verfügbar. Keine einfache Kost, eher für Personen die sich auf wissenschaftlicher Ebene mit den Genderaspekten der Biodiversität auseinandersetzen:
- Bezüge zu ökologischen Konzepten in Handlungs-kontexten von Naturschützer*innen
- Geschlechterperspektiven auf zentrale Begriffe und Konzepte in der ökologischen Debatte über Störung, Biodiversität und Naturdynamik: Erste Eindrücke“
- Funktionalität und Störung in der Ökologie: Eine genderanalytische Betrachtung
Gender in den internationalen Vereinbarungen zur biologischen Vielfalt
Auf der 14. Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention für biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) einigten sich die Vertragsparteien darauf, dass der Prozess zur Entwicklung eines globalen Rahmens für die biologische Vielfalt nach 2020 – der aktuelle Strategieplan läuft 2020 aus – gender-responsiv sein soll. Es soll systematisch eine geschlechtsspezifische Perspektive einbezogen und eine angemessene Vertretung insbesondere von Frauen und Mädchen sichergestellt werden.
Empfehlungen für mögliche Gender- Elemente für den globalen Rahmen für Biodiversität nach 2020 wurden auf einem vom CBD-Sekretariat in Zusammenarbeit mit UN Women im April 2019 organisierten Expertenworkshop entwickelt. Der Bericht zum Workshop findet sich hier.
Der globale Rahmen soll bei der nächsten CBD-COP 15 Ende 2020 in China neu aufgestellt werden. Weitere Informationen zu Gender in der Biodiversitätskonvention.
Ausgewählte Publikationen
- Literaturreview zu den Genderaspekten von Biodiversität, Ökosystemdienstleistungen und Naturschutz
Ein Literaturreview zu den Genderaspekten von Biodiversität, Ökosystemdienstleistungen und Naturschutz (Stand 2018) findet sich im Kapitel 2.5.6.3 (Seite 62f) des 1. Zwischenberichts des Forschungsprojektes Interdependente Genderaspekte der Klimapolitik, der vom UBA veröffentlicht wurde und dort auch herunterzuladen ist. - Leitfaden für Gendermainstreaming in den Nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionsplänen
Im internationalen Jahr der Biodiversität (2010) hat das Sekretariat der Biodiversitätskonvention (CBD) eine ausführliche Broschüre mit dem Titel "Guidelines for Mainstreaming Gender into National Biodiversity Strategies and Action Plans" herausgegeben.
In einem ersten Abschnitt wird der Zusammenhang von biologischer Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit hergestellt und deutlich gemacht, warum beiderlei eine win-win Situation darstellen. Im zweiten Abschnitt erfolgt eine Anleitung, wie eine Gechlechterperspektive in die Prozesse der Nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs) integriert werden kann.
Die Guidelines können auf Englisch und Spanisch heruntergeladen werden. - Genderperspektiven in der Biodiversitätspolitik als Thema der Veranstaltungsreihe "Biologische Vielfalt – Run Up 2010"
In ihrem Vortrag "Zwischen Urwald, Hausgarten und Konferenzraum: Genderperspektiven in der Biodiversitätspolitik" zeigte Franziska Müller den auf den ersten Blick kaum erkennbaren Zusammenhang von Gender und Biodiversität auf. Ihre Aussage war klar: "Gender matters" - sei es bei der Beteiligung von Frauen an Entscheidungsverfahren, beim Schutz des traditionellen Wissens, bei Landbesitz oder Landnutzung. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildete der Rückblick auf entscheidende Konferenzen zu Biodiversität unter Berücksichtigung von Genderaspekten.
Der Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Biologische Vielfalt – Run Up 2010" der Initiative für Nachhaltige Entwicklung e.V. und ist in einer Dokumentation aller Vortragsthemen veröffentlicht. - Kleinbäuerinnen, Biodiversität und lokales Wissen
In ihrem 2008 in der "Zeitschrift Marxistische Erneuerung" veröffentlichten Artikel "Kleinbäuerinnen, Ernährungssicherung und Ökonomisierung der Biodiversität - ein globales Politikum" zeigt Christa Wichterich die Bedeutung von Kleinbäuerinnen und ihres spezifischen Wissens für den Erhalt von Ernährungssicherheit, traditionellem Saatgut und biologischer Vielfalt auf.
Sie sieht die aktuelle Versorgungskrise auf den Weltagrarmärkten als Indiz dafür, dass Ernährungssicherung nicht durch industrielle Massenproduktion und Freihandel garantiert werden kann. Stattdessen könne Ernährung am besten durch Kleinbäuer_innen, den Anbau auf Grundlage lokaler Biodiversität und für lokale Märkte gesichert werden.
Der Artikel ist hier online verfügbar.
- BioDIVA. Geschlechtergerechte und nachhaltige Nutzung biologischer Vielfalt
Die Verdrängung lokaler Sorten durch Marktfrüchte geht mit Änderungen der Nutzungs- und Eigentumsformen an Ressourcen einher, die das Geschlechterverhältnis asymmetrisch belasten und indigenes Wissen bedrohen. Gleichzeitig versagen die traditionellen Institutionen für Schutz- und Bewahrungsaufgaben. Das Problem des Artenschwundes trifft im besonderen Maße Frauen, die durch lokales Wissen in der Lage sind, landwirtschaftliche Vielfalt zur Ernährungssicherung und Einkommensschaffung zu nutzen und zu schützen.
Ziel des Forschungsprojekts "BioDIVA - Transformationswissen für eine geschlechtergerechte und nachhaltige Nutzung biologischer Vielfalt" war es, Instrumente für eine zukunftsweisende landwirtschaftliche Nutzung und damit zur Erhaltung komplexer Anbausysteme zu entwickeln. Gleichzeitig sollten die Schlüsselposition von Frauen und ihren Fähigkeiten gestärkt werden. Dafür betrieben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Feldforschung in Indien. Im Projekt wurden interdisziplinäre Erkenntnisse aus der Agrarsoziologie, der Ökologie der Landnutzungssysteme, der Geschlechterforschung und der Institutionen- und Ressourcenökonomie systematisiert und gebündelt.
Weitere Informationen zum Projekt - (Bio-)Diversität, Geschlecht und Intersektionalität
Die Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien (fzg) hat ein Heft zum Themenkomplex (Bio-)Diversität, Geschlecht und Intersektionalität veröffentlicht. Das Themenheft widmet sich der Vielfalt des Lebens als einen sozialen Diskurs. Der Blick auf Biodiversität ist nicht zu trennen von einem Blick auf die Vielfalt menschlicher Gemeinschaften. Mit ihrem Fokus auf ‚agency‘, Fragen der Macht, auf Aspekte der sozialen Konstruktion von Unterschieden und Modi der Wissensgenerierung, weist umweltsozialwissenschaftliche Forschung zu Biodiversität viele Parallelitäten und Anschlussstellen zur Geschlechterforschung auf. Geschlechtliche Diversität und die Wirkmacht vergeschlechtlichter Formen der Wissens- und Handlungsgestaltung erhalten in Hinsicht auf Themen der Biodiversität sowie Fragen um Nachhaltigkeit ebenso eine hohe Bedeutung. Einen Blick ins Inhaltsverzeichnis gibt es hier. - Tierisch Bürgerlich. Darstellungen von Geschlecht und Natur in Regionalmuseen.
Im Rahmen des Forschungsprojekts "Neue Heimatmuseen als Insitutionen der Wissensproduktion" der Universität Oldenburg hat Smilla Ebeling einen Artikel mit dem Titel "Tierisch bürgerlich. Musealisierung von Natur und Geschlecht in Heimatmuseen" ind er Zeitschrift für Geschlechterforschung visuelle Kultur veröffentlicht.
Darin diskutiert sie, inwiefern aktuelle Geschlechterdiskurse und Erkenntnisse der Gender Studies bei Naturdarstellungen in Heimatmuseen berücksichtigt werden, bzw. inwiefern heteronormative Strukturen die Ausstellungen bestimmen.
Der Artikel ist hier online verfügbar. - FrauenLebenVielfalt
Biologische und kulturelle Vielfalt aus Frauensicht: dies war das Thema des Wettbewerbs "FrauenLebenVielfalt", den genanet im Hinblick auf die UN-Biodiversitätskonferenz 2008 ausgerufen hatte.
Alle Frauen waren aufgefordert zu zeichnen, zu fotografieren und zu texten - und hiermit ihren Blick auf die (Bio)Diversität sichtbar zu machen. Christine von Weizsäcker unterstützte als Schirmfrau den Wettbewerb. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen Frauen an dem Wettbewerb teil. Unter knapp 50 Beiträgen wählte die Jury die Preisträgerinnen aus. Die prämierten Beiträge wurden in Form einer Ausstellung präsentiert, die vom 13.-16. Mai 2008 im Rahmen des Planet Diversity im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn zu sehen war. - Dokumentarfilm: Frauen von Planet Diversity
Der Dokumentarfilm "Frauen von Planet Diversity" zeigt Ansichten und Lösungsstrategien von Frauen zur Zukunft von Biodiversität, Ernährung und Landwirtschaft. Er entstand während der mehrtägigen Veranstaltung Planet Diversity, die anlässlich der internationalen Verhandlungen zur Biodiversität (CBD) im Mai 2008 in Bonn statt fand. In dem 45-minütigen Film kommen Frauen aller Kontinente zu Wort und trotz der Vielfalt dieser Frauen haben sie als Bäuerinnen, Wissenschaftlerinnen, Mütter, Künstlerinnen und Friedensaktivistinnen eine gemeinsame Botschaft: die biologische und kulturelle Vielfalt als die Zukunft unserer Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung.
Der Dokumentarfilm ist als DVD bei WECF Germany für 12,- € (zzgl. Portokosten) unter 089-23239380 oder per Postkarte bestellbar. - Die Unsichtbarkeit von Frauen und Plantagen bei der CBD
Obwohl die Konvention zur biologischen Vielfalt (CBD) die besondere Rolle der Frauen hervorhebt und ihre Beteiligung anmahnt, sind so bei den Verhandlungen unsichtbar geblieben.
Das World Rainforest Movement hat aus diesem Grund ein Positionspapier "The invisibility of women and plantations in the CBD" erstellt, dass bei einer der Vertragsstaaten-Konferenz in Bonn verteilt wurde.