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Gender, Agrarwirtschaft und Ernährung

Landwirtschaft ist Grundlage für unsere Ernährung und Ernährungssicherheit, gleichzeitig spielt sie eine entscheidende Rolle für Klima- und Umweltschutz. Dementsprechend beeinflussen auch unsere Ernährungsgewohnheiten und die Art und Weise wie wir Lebensmittel produzieren unser Klima. Eine nicht nachhaltige Bodennutzung führt zu erheblichen Umweltproblemen, z.B. Bodenerosion, Übersäuerung. Gleichzeitig trifft der Klimawandel Landwirtschaft sowie ländliche Räume unmittelbar, beispielsweise durch den Verlust von Ackerland oder die Veränderung der Anbauperioden. Die UN hat das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens ausgerufen und will damit die Bedeutung und Schutz der Böden unterstreichen.

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Folgende Genderdimensionen sind im Bereich Landwirtschaft und Ernährung relevant:

 

Sozio-ökonomische und politische Dimensionen

Repräsentanz und Einflussnahme: In Deutschland und Europa sind die Mehrheit der Agrarbetriebsbesitzer offiziell Männer und werden auch offiziell von Männern geleitet (Betriebsleiter). Das heißt, auch wenn es sich faktisch um Familienbetriebe handelt oder die Betriebe von Ehepartnern geführt werden, haben die Frauen offiziell nur den Status als mitarbeitende "Ehepartnerin". Laut Studien sind nur 20 % der Betriebsinhaber_innen in der EU Frauen. In Deutschland liegt der Anteil von Frauen bei Betriebsleiter_innen bei nur 8,7 % (Eurostat 2008&2009). Folglich ist ihre Partizipation an (politischen) Entscheidungsprozessen geringer, das gleiche gilt für ihre Sozialversicherungsansprüche. Auf Grund der immer noch vorherrschenden gesellschaftlichen Arbeitsteilung werden die Aufgaben, die Frauen und Männer in der Landwirtschaft wahrnehmen, unterschiedlich bewertet. Insgesamt ist das unausgewogene Geschlechterverhältnisse im Bereich der Landwirtschaft auch deshalb von Bedeutung, weil der Landwirtschaftsetat der Europäischen Union der größte aller Etats ist, und Machtverhältnisse eine erhebliche Rolle bei der politischen Gestaltung haben.

 

Sozio-psychologische Dimensionen

Präferenzen/Einstellungen hinsichtlich Produktion und Konsum: Frauen haben ein fundierteres Wissen über Ernährung sowie ein stärker ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein. Sie bevorzugen laut Studien tendenziell mehr Bio- sowie regionale Produkte und leben häufiger vegetarisch. Auch bei der Produktion von Nahrungsmitteln gibt es Unterschiede in den Einstellungen: Bei der Umstellung von konventioneller landwirtschaftlicher Produktion auf Ökolandbau sind häufig engagierte Frauen die treibende Kraft. Das gleiche gilt für Ideen von Direktvermarktung auf den Höfen. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei der Ablehnung von Gentechnik. Auch wenn viele Ursachen für Geschlechterunterschiede auf stereotypen Rollenzuschreibungen, Normen und Werten basieren, müssen sie bei der Politikgestaltung stärker in den Fokus genommen werden, weil damit ein positiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet und eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik forciert wird: Der Konsum von regionalen Produkten, ein geringerer Verzehr von Fleisch und Milchprodukten und ökologischer Anbau haben eine bessere Klimabilanz und verringern den Ressourcenverbrauch.

 

Sozio-kulturelle Dimensionen

Ernährungsverhalten: Beim dem Thema Ernährungsstile und Präferenzen gibt es erhebliche Genderunterschiede. Die Ernährungsmuster von Männern und Frauen werden entscheidend durch die gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen und kulturellen Praktiken bestimmt und sind keineswegs naturgegeben. Frauen ernähren sich generell gesünder, Essen häufiger frisches Obst und Gemüse und ernähren sich häufiger vegetarisch. Im Vergleich essen Männer mehr energiereiche Speisen und konsumieren größere Mengen an Fleisch und auch Alkohol. Unser Ernährungsverhalten ist ein Bereich, in dem die traditionellen Kategorien von Männlichkeit und Weiblichkeit inszeniert und gefestigt werden, das heißt, über das Essen werden Rollen als Frau und Mann in der Gesellschaft gestaltet. So werden z.B. Zurückhaltung, Zügelung des Appetits eher mit Frauen assoziiert während ein schnelles Esstempo und Genuss eher mit Männlichkeit verbunden werden. Männer verzehren auch eher Lebensmittel die als "stark" gelten (Fleisch) und Frauen eher sogenannte "schwache" Lebensmittel (Quark, Obst).

  • Die Lebenssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen Deutschlands - eine sozio-ökonomische Analyse ist der Titel einer Studie, die mittels Workshops, Einzelinterviews und online-Befragungen Erkenntnisse zur Situation und zu den Interessen von Frauen in der Landwirtschaft liefern soll. Die Bedeutung der Frauen für die Landwirtschaft und den sozialen Zusammenhalt in ländlichen Räumen wird vielfach unterschätzt – auch, weil es keine aktuelle bundesweite Studie, die sich mit dieser Thematik befasst. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) unterstützt.
    Weitere Informationen
  • Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung gibt jährlich den BMEL-Ernährungsreport „Deutschland, wie es isst“ heraus, zuletzt für das Jahr 2019. Geschlechterunterschiede wurden in allen Berichten der letzten Jahre ausgewiesen. Für 2019 wird z.B. einmal mehr auf den häufigeren Fleisch- und Wurstkonsum von Männern hingewiesen oder auf die deutlich höheren Ansprüche von Frauen an die Produktion von Lebensmitteln hinsichtlich artgerechter Tierhaltung, schonendem Umgang mit natürlichen Ressourcen und fairen Löhnen.
    Ernährungsregports aus den Vorjahren (z.B. 2017, 2018) hatten auf weitere geschlechtliche Unterschiede im Konsumverhalten von Bio- und regionalen Produkten verwiesen, u.a. dass Frauen die regionale Herkunft der Produkte wichtiger sei als Männern. Außerdem würden Frauen mehr Biolebensmittel kaufen als Männer: 81 Prozent der befragten Frauen gaben an, gelegentlich, häufig oder ausschließlich Biolebensmittel zu kaufen, wohingegen dies nur bei 66 Prozent der befragten Männer der Fall sei.
  • Mit der sozialen Situation der Bäuerinnen in der Schweiz und weltweit befasst sich ein Projekt aus der Schweiz, das gemeinsam vom Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) und der Stiftung SWISSAID durchgeführt wird. Mit einer Postkarten- und Äpfel-Verteilaktion vor dem Bundeshaus haben die beiden Organisationen den “Bäuerinnen-Appell” lanciert, um gemeinsam politische Forderungen zu stellen. Sie wollen einerseits die Situation der Bäuerinnen in der Schweiz im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ verbessern und andererseits das ab 2021 ein Fokus auf die Bäuerinnen im Rahmen der Internationalen Zusammenarbeit gelegt wird. Dazu haben sie einen Appell verfasst, der u.a. den Bundesrat und Parlament auffordert, für die kommende Legislaturperiode einen Maßnahmenkatalog vorzulegen, der sich der Situation der Bäuerinnen widmet. Damit soll die Wertschätzung der Arbeit der Bäuerinnen erhöht werden, insbesondere indem die soziale Absicherung der Bäuerinnen in der Agrarpolitik verankert, sowie die Mitbestimmung der Frauen in der Politik und in bäuerlichen Organisationen gefördert wird. Unterstützen Sie den Bäuerinnen-Appell

  • BRIDGE Cutting Edge Pack on Gender and Food Security
    Das im Januar 2015 neu erschienene BRIDGE Cutting Edge Pack on Gender and Food Security plädiert für eine neue, Gender-sensible Sicht auf die Thematik der Ernährungssicherheit und argumentiert, dass ein einseitiges, apolitisches und Gender-blindes Verständnis der Problematik nur unzureichende politische Antworten hervorbringt und verhindert, dass das Recht auf Nahrung für alle Menschen umgesetzt werden kann.
    Im Cutting Edge Pack sind enthalten:
    Ein In Brief (aufEnglish), das auch auf Französisch und Spanisch verfügbar ist.
    Ein Gesamtbericht (auf Englisch)
  • Frauen zu empowern ist der kürzeste Weg zur Bewältigung des Hungers
    Der 2012 veröffentlichte Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter, spricht eine klare Sprache: das Teilen der Macht mit Frauen ist der kürzeste Weg zur Verwirklichung des Rechts auf Nahrung.
    "Es gibt Hinweise darauf, dass es in Staaten, in denen Frauen keine Erwerbsrechte für Ländereien oder keinen Zugang zu Krediten haben, 60 bis 85 Prozent mehr unterernährte Kinder gibt", heißt es in dem Bericht. Ungleichgewichte bei der Ressourcenverteilung müssen ebenfalls angegangen werden. Frauen haben schlechteren Zugang zu Düngemitteln, Pestiziden, Saatgut, Werkzeugen und Technologie. Das liege zum Teil an den starken Beschränkungen auf dem Markt und in den landwirtschaftlichen Genossenschaften und Organisationen, so De Schutter.
    Einzelne Maßnahmen seien aber nicht ausreichend, um diese Diskriminierungen aufzuheben, Genderrollen und -verantwortlichkeiten müssen ganzheitlich und systematisch angegangen werden. Besonders mahnt De Schutter dabei die dringend erforderliche Umverteilung der Care-Arbeit sowie die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen, die diese Arbeit erleichtern, an.
    Gleichzeitig macht er deutlich, dass es zwar nötig ist die besondere Rolle von Frauen zu adressieren, diese Rolle muss aber gleichzeitig infrage gestellt werden. "Es ist ein schmaler Grat zwischen der Berücksichtigung der besonderen Hemmnisse für Frauen und der Verstärkung traditioneller Genderrollen und Stereotype. Strategien zur Ernährungssicherheit sollten bezüglich ihres Beitrags zur Hinterfragung von Genderrollen sowie des wirklichen Empowerment von Frauen bewertet werden. Gendersensibilität ist wichtig, ist aber kein Ersatz für Empowerment", so De Schutter.
    Kurzfassung
    Vollständiger Bericht

 

Netzwerke

  • Kompetenzzentrum Gender & Ernährung
    Das Kompetenzzentrum Gender und Ernährung (KGE) wurde 2002 gegründet und verfolgt das Ziel der stärkeren Förderung und Vernetzung von Forschungsaktivitäten im Bereich von Gender mit Schwerpunkt auf die Ernährung.
  • Deutscher LandFrauenverband e.V.
    Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) vertritt bundesweit die Interessen aller Frauen und ihrer Familien im ländlichen Raum.

 


 Ausgewählte Publikationen

  • Gender Action: Fallstudien in drei Ländern zu Gender, Internationalen Geldinstituten und Ernährungsunsicherheit
    Das Global Gender IFI Watcher Network begann im April 2011 mit drei Fallstudien, die die Verquickungen von internationalen Finanzinstitutionen (IFI) wie der Weltbank oder dem Währungsfonds mit Ernährungsunsicherheit aus der Genderperspektive untersuchen. In Äthiopien, Haiti und Kenia wurde beispielhaft aufgezeigt, wie IFI-Investitionen in Landwirtschaft, Ernährung und ländlicher Entwicklung oft die Ernährungsunsicherheit in Entwicklungsländern erhöhen, Geschlechterunterschiede verstärken und zur Verarmung von Frauen und Mädchen beitragen. Ziel der Studien ist es, auf diese Effekte aufmerksam zu machen und zielgerichtete Änderungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen.
    Detailliertere Informationen zu den einzelnen Fallstudien gibt es hier.
  • Brot für die Welt (2015): Gleichberechtigung – das beste Rezept gegen Mangelernährung – Gesunde Ernährung für jede und jeden ist ein Menschenrecht
    Die Studie geht den komplexen Ursachen von Mangelernährung und den Gründen weswegen vorallem Mädchen und Frauen davon betroffen sind, auf den Grund. Es werden Lösungen jenseits der Fortschreibung bestehender Geschlechterrollen aufgezeigt und die Dringlichkeit betont, Genderperspektiven in die Debatten um Nahrungsmittelsouveränität zu integrieren.
    Gesamte Studie
  • GENDER 2/12: Schwerpunktthema: Geschlecht und Ernährung
    Über die Beziehung von Geschlecht und Ernährung wird bereits seit einiger Zeit in unterschiedlichen Zusammenhängen diskutiert. Da hierbei häufig biologische Erklärungsansätze die Debatte bestimmen, werden gesellschaftliche und kulturelle Deutungsmuster vernachlässigt, die jedoch notwendig sind, um Verbindungen zwischen kulinarischer Praxis und der Interpretation von Geschlechtszugehörigkeit umfassend zu beleuchten. Diese GENDER-Ausgabe nähert sich dem Thema daher aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven und untersucht u.a. Arbeitsteilungsmuster in der familiären Ernährungsversorgung und geschlechtsspezifische Nahrungsmittelwerbung im Fernsehen. Mit Beiträgen aus den Bereichen Sozialwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Medizin sollen neue Blickwinkel eröffnet und weiterführende Diskussionen darüber angestoßen werden, wie sich Geschlechterrollen und Ernährungsgewohnheiten gegenseitig beeinflussen. Hier geht es zur Onlineversion der GENDER 2/12.
  • Landfrauen fordern gendergerechte regionale Wirtschaftsförderung
    Eine Politik der fairen Chancen fordert der Deutsche LandFrauenverband (dlv) in seinem Positionspapier "Gleiche Chancen für Frauen und Männer in ländlichen Regionen - Ein Gebot der Gerechtigkeit und eine wertvolle Ressource zugleich". Darin bemängeln die Landfrauen geschlechterbedingte Barrieren, wie die männlich ausgerichteten Strukturen der Wirtschaftsförderung sowie die geringere Entlohnung von Frauen. Diese Hürden würden die weibliche Landbevölkerung daran hindern, am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben teilzunehmen. Faire Chancen würden aus Sicht der Landfrauen der Fachkräftesicherung dienen und Zukunftsperspektiven für das Land bieten.
    In einem Sechs-Punkte-Plan fordern die Landfrauen, dass politische Entscheidungen auf die Lebenssituation von Frauen ausgerichtet und die örtlichen Gegebenheiten als Potenzial und nicht als Problem begriffen werden müssten. Zudem seien die Kommunikationsbeziehungen zwischen den regionalen AkteurInnen ein wichtiges soziales Kapital. Weiterhin sollen Diskriminierungen in der Erwerbsarbeit abgeschafft und der Grundsatz der Geschlechtergerechtigkeit in der Wirtschaftsförderung fest verankert werden. Das gelte gleichermaßen für die EU-Agrarpolitik als auch für die Regionalentwicklung.
    Das Positionspapier ist hier online verfügbar.
  • Führt Gentechnik zur Befreiung der Frauen?
    Die Oktober 2010 - Ausgabe des gen-ethischen Informationsdienst beinhaltet einen Artikel von Vandana Shiva über die Auswirkungen des Gentechnikeinsatzes auf Landwirtinnen in Indien. Unter dem Titel "Führt Gentechnik zur Befreiung der Frauen?" nimmt sie Veränderungen für Frauen durch die Einführung von Bt-Baumwolle in den Blick und widerlegt die Behauptung von Monsanto und Co., dass Gentechnik zur Emanzipation der indischen Frauen beitrage.
    Saatgutökonomie war immer eine Frauenökonomie, die auf dem Wissen und den Fähigkeiten von Frauen rund um die Zucht und den Erhalt von Saatgut aufbaute. Diese weibliche Expertise ist nun durch männliche, weiße Wissenschaftler bedroht, wodurch der gesellschaftliche Einfluss von Frauen sinkt: "Patriarchale Wissenschaft und Technologie hat das Wissen und die Produktivität der Frauen unsichtbar gemacht."Dabei sind Frauen die Produzentinnen von mehr als 50% der weltweiten Nahrungsmittel und  leisten daher einen wichtigen Beitrag zur Nahrungsmittelsicherheit. Doch durch die vielen Bt-Baumwoll-Monokulturen in Indien verringert sich die Menge der produzierten Lebensmitteln und gefährdet somit die Ernährung gerade armer Menschen. Durch den Zwang zum Anbau von Monokulturen wird die Ernährungssouveränität von Landwirtinnen verletzte und die Preise für das  Saatgut und der Einsatz von Pestiziden steigen. Die völlige Abhängigkeit und ein stetig wachsender Schuldenberg treiben viele der LandwirtInnen in Indien in den Selbstmord.
    Den Artikel von Vandana Shiva finden Sie hier.
  • Fit for Gender Mainstreaming
    Eine ausführlichere Darstellung der Zusammenhänge von Gender und Ernährung ist in der Gender Toolbox: "Fit for Gender Mainstreaming - Ernährung und Gender" (2007) von Gaby Beckmann zu finden.
    Ferner wird hier auch das generelle Verständnis des praktischen Nutzens von Gender Mainstreaming erläutert.
    Die Publikationen können Sie hier herunterladen.
  • Genderspekte in der Landwirtschaft
    Das GenderKompetenzZentrum war eine wissenschaftliche Einrichtung, die von 2003 bis 2010 unter dem Dach des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) an der Humboldt-Universität zu Berlin zu geschlechterpolitischen Fragen forschte.
    Eines seiner Sachgebiete waren Genderaspekte in der Landwirtschaft.
    Hier finden Sie eine umfangreiche Auflistung dieses komplexen Zusammenhanges.
  • Bericht der Europäischen Kommission: Frauen in der Landwirtschaft
    2002 veröffentlichte die Europäischen Kommission einen Bericht, der die Rolle von Frauen in europäischen landwirtschaftlichen Betrieben analysiert.
    Der Bericht ist hier online verfügbar.
  • genanet-Studie zu Agro-Gentechnik und GenderIn der genanet Studie 8 setzt sich die Österreicherin Gertrude Klaffenböck mit den politischen Positionen zur Grünen Gentechnik aus der Geschlechterperspektive auseinander.
  • Fairer Handel macht Frauen stärker
    Die Verbraucher Initiative e.V. weist auf die Vorteile des Fairen Handels hin. Ihr Themenschwerpunkt "Frauen & Entwicklung" auf der Webseite oeko-fair.de stellt einige Fakten zur Situation von Frauen vor, beleuchtet ihre Bedeutung für die Welternährung und präsentiert die Frauenförderung durch den Fairen Handel.
  • Datenbank zu geschlechtlichen Unterschieden im Zugang zu Land
    Eine Datenbank der Welternährungsorganisation (FAO) will diejenigen Faktoren greifbar machen, die den Zugang von Frauen zu Landressourcen weltweit unterbinden. Denn leider sind geschlechtliche Unterschiede im Zugang zu Land nach wie vor auf der ganzen Welt vorhanden. Die grundlegenden Rechte von Frauen sind regelmäßig durch widersprüchliche Gesetzgebungen oder durch lange Zeit bestehende Traditionen gefährdet. Dabei wäre laut FAO ein besserer Zugang von Frauen zu Landressourcen ein wichtiger Ansatzspunkt um Hunger und Armut zu bekämpfen.
    Die Datenbank der FAO beinhaltet über jeden Staat Informationen zu den sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Begebenheiten in Bezug auf Geschlechterungleichheiten bei Bodenrechten. So sind dort Auskünfte gesammelt über die jeweiligen nationalen Gesetzgebungen, über internationale Verträge und Vereinbarungen, über Bräuche und gesetzesähnliche Normen, über Bodenbesitzverhältnisse und hierauf bezogene Institutionen, über Organisationen der Zivilgesellschaft und über ausgewählte Statistiken.
    Die Datenbank auf Englisch, Französisch und Spanisch findet sich hier.
  • Gleichstellungsförderung in ländlichen Gebieten war Thema beim EU-Rat für Landwirtschaft
    Der europäische Rat für Landwirtschaft hat im Mai 2010 über Möglichkeiten der Gleichstellungsförderung von Frauen und Männern in ländlichen Gebieten beraten.
    Grundlage der Debatte war ein Dokument des spanischen Vorsitzes, welcher die Stärkung von Landfrauen, welche in der Europäischen Union über 50 % der Landbevölkerung ausmachen, als einen Schwerpunkt seines Arbeitsprogramms sieht. Mit seinem Treffen hielt der Rat fest, dass Frauen bei der Entwicklung der Umgebung, in der sie leben und die sie schaffen, eine fundamentale Rolle spielen. Dennoch werden sie und ihre Arbeiten oft nicht gesehen und bloß gering vergütet. Chancengleichheit und die Präsenz von Frauen gelten allerdings als bestes Mittel, um die landwirtschaftliche Produktion in Ackerbau und Viehzucht am Leben zu erhalten und um den ländlichen Raum vor Abwanderung zu schützen. Daher sprachen die Ratsmitglieder über die Einbeziehung von Gleichstellungsaspekten in die Gemeinsame Agrarpolitik und prüften Möglichkeiten zur Verbesserung der Lage der Frauen.
  • Esskultur an Schulen
    Der Leitfaden Esskultur an Schulen - nachhaltig und gendergerecht gestalten (2009) informiert über geschlechtsspezifische Unterschiede im Essverhalten von Jugendlichen und bietet Anregungen zur nachhaltigen und geschlechtsbewussten Verbesserung von Schulverpflegung. Statistische Zahlen entnimmt der Leitfaden der vom österreichischen Lebensministerium in Auftrag gegebenen Studie Gender- und Nachhaltigkeitsaspekte in der Schulverpflegung. Diese belegt für einige Lebensmittel (beispielsweise Obst/Gemüse und Fleisch/Wurst) signifikante Konsumdifferenzen von Mädchen und Jungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Ernährung ähnlich wie auch Kleidung und Hobbys als "Geschlechtsverstärker" genutzt wird, wodurch Jugendliche, aber auch Erwachsene, ihre Weiblichkeit oder Männlichkeit darstellen. Jedoch weisen auch die für die Schulverpflegung verantwortlichen Personen sehr geschlechtsstereotype Vorstellungen davon auf, welche Speisen für Mädchen und welche für Jungen geeignet sind und reproduzieren diese Bilder in ihren Angeboten immer wieder. Gerade diesen Menschen bietet der Leitfaden Unterstützung, um ihre Zuschreibungen zu reflektieren und bei der Wahl ihrer Verpflegungsangebote verschiedenen Typen von Mädchen und Jungen bzw. die Individuen im Auge zu haben.
  • Frauen in der Weltlandwirtschaft - Synthese des Weltagrarberichts
    Der Weltagrarbericht von 2009 widmet sich auf 20 Seiten der Rolle von Frauen in der Landwirtschaft weltweit. Die Synthese des Weltagrarberichts wurde ebenfalls in deutscher Sprache veröffentlicht. Der Bericht des Weltagrarrats wurde in den Jahren 2003-2008 von interdisziplinär arbeitenden Wissenschaftler_innen und im Auftrag von Unesco und Weltbank erarbeitet.
    Der Teilbereich zu Frauen in der Weltlandwirtschaft stellt die entscheidende Rolle von Frauen in bäuerlichen Familienbetrieben heraus und spricht von einer "Feminisierung landwirtschaftlicher Lohnarbeit" - immerhin schwangt der Frauenanteil in der Landwirtschaft weltweit zwischen 20 und 70%. Als Nachteile von Frauen in ländlichen Gebieten werden miserable Arbeits- und Gesundheitsbedingungen, beschränkter Bildungszugang und wenig bis gar keine Kontrolle über natürliche Ressourcen benannt und Ursachen für manche Formen der Benachteiligung im wachsenden Bedarf an flexiblen und billigen landwirtschaftlichen Arbeitskräften und in  Ressourcenkonflikten gesehen.
  • Frauen, Männer, Essverhalten
    Frauen und Männer ernähren sich unterschiedlich. Nicht nur, dass Männer aufgrund ihrer höheren Muskel- und niedrigerer Körperfettmasse mehr Kalorien verbrauchen, sie nehmen ihre Kalorien auch mit Hilfe von anderen Lebensmitteln auf.
    Laut der Nationalen Verzehrstudie II von 2008 essen Männer hierzulande doppelt so viel Wurst und Fleisch wie Frauen, nämlich 103g gegenüber 53g. Interessanterweise sind die Unterschiede bereits im Kindesalter vorhanden. Frauen essen wiederum mehr Obst und Gemüse, wobei die Unterschiede beim Gemüse eher gering sind ? die Differenz von 20g entspricht in etwa einem Radieschen. Abgesehen von den Unterschieden der Quantität, gibt es besonders Unterschiede in der Qualität der Lebensmittel zwischen den Geschlechtern. Männer trinken weniger Kräuter- und Früchtetees, dafür aber mehr Limonade und Alkohol und sind seltener Vegetarier. Damit leben sie oft ungesünder und weniger umweltverträglich!
    Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf der Webseite des Kompetenzzentrums Gender und Ernährung.
  • Gender in der Regionalentwicklung - Frauen in der Landwirtschaft
    Im Januar 2005 erschien die Schwerpunktausgabe der Zeitschrift "stadtgespräche - Das Magazin für lokale Nachhaltigkeit" von Agenda Transfer zum Thema "Motoren der Regionalentwicklung: Landwirtschaft & Handwerk" (Nr. 2/2005).
    In diesem Rahmen hat genanet den Artikel Differenzierter Blick auf die "Motoren" für Regionalentwicklung: Frauen in der Landwirtschaft veröffentlicht. Er beschäftigt sich mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Tätigkeiten und Besitzverhältnissen und lotet Ansätze für Veränderungen und neue Möglichkeiten aus.

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