NEWSLETTER

genaNews Dezember 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

 

über das Thema Gender und Klima ist anlässlich der UNFCCC COP26 in Glasgow außergewöhnlich viel in den Medien berichtet worden, zumindest rund um den "Gender Day" der COP. Deshalb fassen wir uns in diesem Newsletter vergleichsweise kurz dazu. Große Sorgen bereitet uns aber das Wiedererstarken der Atomenergie, das sich nicht nur bei der COP zeigte, sondern leider auch in der EU Taxonomie. Atomenergie als „grüne Energie“ einzustufen, macht uns sprachlos.

 

Die Genderaspekte des Klimawandels und der Klimapolitik haben es nicht nur in das Bewusstsein der Medien, sondern auch der internationalen und nationalen Politik geschafft. Das zeigt sich u.a. an den entsprechenden Schwerpunkten der 66. Sitzung der Frauenrechtskommission sowie der G7, auf nationaler Ebene auch daran, dass der Deutsche Frauenrat einen Fachausschuss Klima eingerichtet hat (wir hatten in der Septemberausgabe der genaNews darüber berichtet).

 

Wie die Genderperspektive in der Klimapolitik im neuen (grünen) Ministerium für Wirtschaft und Klima bearbeitet wird, steht noch in den Sternen. Im Bundesumweltministerium waren ja in den vergangenen Jahren unter Svenja Schulze (SPD) deutliche Fortschritte erzielt worden in Richtung einer geschlechtergerechten Klimapolitik. Zweifel an einer Weiterführung gendergerechter Klimapolitik kommen auf, wenn wir hören, dass der zukünftige Minister Habeck drei männliche verbeamtete Staatssekretäre ernannt hat. Die einzige Frau an der Spitze des Hauses wird Amtsleiterin und ist zuständig für die Kooperation mit den anderen Ministerien. Damit liegt das Ministerium für Wirtschaft und Klima auf einer Ebene mit der Genderbalance bei den Minister*innen der FDP. Aber es steht aktuell noch die Bennennung der parlamentarischen Staatssekretär*innen aus.

 

Immerhin verspricht der Koalitionsvertrag der zukünftigen Ampelregierung die Weiterentwicklung der ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie, einen Gleichstellungs-Check künftiger Gesetze und Maßnahmen sowie ein Genderbudgeting „geeigneter Einzelmaßnahmen“. Das finden wir alles enttäuschend vage formuliert, werden aber auf jedem Fall dranbleiben und berichten.

 

Auch das Thema „Just Transition, Care und Gender“ hat in der letzten Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten. Das hat natürlich mit der anhaltenden Pandemie zu tun, es wird aber auch eine enge Verknüpfung mit den Nachhaltigkeits- und Klimadebatten hergestellt. Wir widmen dieser Thematik einen kleinen Schwerpunkt.

 

Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass unsere Wünsche für „ein geschlechtergerechtes, corona-freies und zunehmend CO2-neutrales Neues Jahr“ (Zitat aus den genaNews Dezember 2020) so gründlich unerfüllt bleiben. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf und werden uns auch weiterhin mit Ihnen gemeinsam dafür einsetzen.

 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen besinnliche Feiertage und alles Gute für 2022! 

 

Ulrike Röhr und Caroline Dietrich

 

PS: Sollte der Newsletter bei Ihnen nicht korrekt angezeigt werden, lesen Sie ihn bitte auf unserer Webseite https://www.genanet.de/infopool/newsletter

CO2-Bepreisung aus feministischer Perspektive – eine Genderanalyse

Bereits vor der Bundestagswahl im September haben wir ein Arbeitspapier veröffentlicht (und verbreitet), das die Wirkungen des CO2-Preises und der verschiedenen Kompensationsvorschläge für Privathaushalte/-personen vorgestellt und deren Gerechtigkeitswirkungen vor allem aus Genderperspektive beleuchtet. Dabei geht es nicht darum, die CO2-Bepreisung grundsätzlich abzulehnen, im Gegenteil, wir halten sie für ein sinnvolles Instrument. Aber deren Durchführung und Kompensationsmaßnahmen sollen und müssen so gestaltet werden, dass sie zu (Geschlechter-)Gerechtigkeit beitragen und soziale Schieflagen nicht weiter verschärfen.

 

Dass die CO2-Bepreisung und die Kompensation der Mehrkosten nicht genderneutral wirken, liegt auf der Hand. Negative Auswirkungen zeichnen sich vor allem bei Personen mit niedrigen Einkommen, besonders bei Alleinerziehenden und Rentner*innen ab. Zu vermuten ist, dass weitere marginalisierte Gruppen, wie Migrant*innen, BIPoC, LGBTIQ* etc. nochmal anders oder besonders betroffen sind. Hier lässt die mangelnde Datenlage keine definitiven Aussagen zu.

 

Positiv ist zu bewerten ist, dass die sozialen Wirkungen der CO2-Bepreisung von Politik und Wissenschaft erkannt und thematisiert werden, allerdings ohne deren Genderwirkungen zu benennen. Negativ fällt leider auch auf, dass die Berücksichtigung dieser Erkenntnisse bei der Umsetzung auf sich warten lässt.

 

Das Arbeitspapier ist in Deutsch und Englisch verfügbar. 

 


 

Energiewende und Klimaneutralität bürger*innennah gestalten

Mit „Citizen Action Labs“ in 8 Ländern will das Projekt Dialogues dazu beitragen, dass Energiewende und Klimaneutralität bürger*innennah gestaltet werden. Die Citizen Action Labs bauen auf dem Konzept der Reallabore auf: in realen Umgebungen sollen Bürger*innen und Forschende gemeinsam innovative Ideen und Vorschläge aus den Bereichen Dekarbonisierung von Gebäuden, Einführung erneuerbarer Energien, Energiespeicherung und nachhaltige Mobilität erproben. Die Action Labs sollen auch die „Energy Citizenship“ der Bürger*innen stärken und sie dabei unterstützen, ihren Beitrag zur Energiewende und Klimaneutralität zu leisten.

 

GenderCC ist in dem aus dem EU Programm HORIZON 2020 geförderte Forschungsprojekt verantwortlich dafür, dass eine Genderperspektive von Beginn an in alle Aktivitäten einbezogen wird. Wir sind gespannt, wie das bei den sehr diversen Partner*innen des Verbundvorhabens gelingt. Das Projekt bietet darüber hinaus die Gelegenheit, die aktuellsten Forschungsergebnisse zu Gender und Energie aufzuarbeiten. Es wird ein Repositorium verfügbarer Daten angelegt, das nach brauchbaren Genderdaten gesichtet wird. Auf dieser Basis werden Anforderungen für zukünftige Datenerhebungen formuliert.

 

www.dialoguesproject.eu

 


 

COP26 Frauenforderungen und das Wiedererstarken der Atomenergie

Im Vorfeld der 26. UN-Klimakonferenz (Conference of the Parties to the UNFCCC – COP26) hat die Women and Gender Constituency elf Schlüsselforderungen erarbeitet, die sich u.a. mit der Verpflichtung zur Erfüllung der Menschenrechte im Pariser Klimaabkommen befassen, mit der Erfüllung der Finanzzusagen und zusätzlicher Gelder für bereits durch den Klimawandel entstandene Schäden und Verluste oder der Ablehnung falscher Lösungsansätze – jeweils mit Genderperspektive, natürlich. Ergänzt wurden diese Forderungen durch einzelne „Issue Briefs“, Themenpapiere, die etwas tiefer in das Thema einsteigen. Hingewiesen sei hier auf das Papier zu den falschen Lösungsansätze (False Solutions), dem angesichts der massiven Präsenz der fossilen Industrie und vor allem der Atomlobby in Glasgow eine besondere Bedeutung zukam.

 

Dass die Atomlobby wieder auf dem Vormarsch ist, zeigt sich auch in der EU, wo die Taxonomie Atomkraft als „Grüne Energie“ einbeziehen und damit förderungswürdig machen will. Deutschland und vier weitere Länder lehnen dies strikt ab, und gaben dazu in Glasgow eine gemeinsame Erklärung ab. Ob das ausreicht, um die Kehrtwende rückwärts zu verhindern? Angesichts der nach wie vor ungelösten Probleme, aber auch angesichts der Tatsache, dass Atomenergie die gefährlichste, teuerste und unflexibelste Energieform ist, die allein aufgrund ihrer der langen Planungszeiten für neue AKWs keinen relevanten Beitrag zur Klimaneutralität bis spätestens 2040/45 leisten kann, wundert diese Rolle rückwärts noch mehr. 

 

Sorgen bereiten uns auch die Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung aus Irland zu dieser Thematik. Zwar zeigt sich hier einmal mehr das bereits seit Jahrzehnten bekannte Muster, dass Männer fast doppelt so häufig für den Bau neuer Atomkraftwerke plädieren wie Frauen. Aber die stärksten Befürworter*innen sind die jungen Menschen. Das konnte man bereits auf der großen Fridays for Future Demo kurz vor der Bundestagswahl in Berlin sehen, wo Atomenergiebefürworter*innen mit ihren Plakaten mitmarschierten. Haben die Fridays keinen Standpunkt dazu? Dann wird es jetzt Zeit, klare Kante zu zeigen. 

 

Positiv ist dagegen zu bewerten, dass einige Länder fundierte Zusagen für eine gendergerechte Klimapolitik gemacht haben. So wird beispielsweise Kanada sicherstellen, dass dass 80 % seiner Klima-Investitionen in Höhe von 4,3 Mrd. USD in den nächsten fünf Jahren auf die Gleichstellung der Geschlechter abzielen. Schweden will die Gleichstellung der Geschlechter fest in alle seine Klimamaßnahmen einzubinden und eine nationale Strategie zur Einbeziehung der Geschlechterperspektive in die Umsetzung des Pariser Abkommens in Schweden entwickeln. Deutschland verweist auf die neue Genderstrategie der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI).

 

Eine erste  Einschätzung der Ergebnisse der COP sowie ein Überblick über die Aktivitäten von GenderCC vor Ort findet sich auf gendercc.net.

 


 

Gender-Experte des UBA in das Direktorium der Bundesstiftung Gleichstellung berufen

Dr. Arn Sauer, Gender Mainstreaming-Experte im Umweltbundesamt und Lisi Mayer, Vorstandsmitglied vom Deutschen Frauenrat und Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung, leiten die neue Bundesstiftung Gleichstellung. Wir gratulieren und hoffen sehr, dass eine geschlechtergerechte Umwelt- und Klimapolitik auch bei der Bundesstiftung ein Thema sein wird. So groß die Freude über die neue Position von Arn Sauer ist, so sehr werden wir ihn aber auch in der Kooperation mit dem Umweltbundesamt vermissen. Wir bedanken uns auf diesem Wege für die gute Zusammenarbeit und wünschen viel Energie für die neue Aufgabe!

 

Zur Meldung des BMFSFJ

 


 

Vorbereitung der nächsten Sitzung der UN-Frauenrechtskommission

Die 66. Sitzung der Frauenrechtskommission (FRK) der Vereinten Nationen befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema: „Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung aller Frauen und Mädchen im Kontext des Klimawandels sowie Entwicklung politischer Programme zur Umwelt- und Katastrophen-Risikominderung”. Sie findet vom 14. bis 25.03.2022 – voraussichtlich vor allem digital – statt. Zur Vorbereitung hatten UN WOMEN Deutschland und der Deutsche Frauenrat eine erste Einführung in das Thema mit Inputs von verschiedenen Ebenen (international, national, Jugend) durchgeführt, weitere Treffen mit Diskussion der Forderungen/Empfehlungen sind geplant. Informationen zu der Veranstaltung zur Vorbereitung der 66. Sitzung - darunter das neue Erklärvideo sowie einen Auszug gehaltener Reden gibt es hier

 

Weitere Informationen 

 


 

W7 – der frauenpolitische Dialog zu G7

Deutschland übernimmt im nächsten Jahr die Präsidentschaft der G7 (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA). Seit 2018 laden die G7-Präsidentschaften parallel zu einem frauenpolitischen Dialog, zur sogenannten Women7 (W7). Dabei geht es darum, in einem zivilgesellschaftlichen Prozess Vorschläge zur Gleichstellung der Geschlechter an die G7-Regierungen zu richten. Eines der Schwerpunktthemen der W7 wird 2022 die Klimagerechtigkeit sein. 

 

Während der deutschen Ratspräsidentschaft koordiniert der Deutsche Frauenrat diese Aktivitäten, und hat dazu einen frauenpolitischen Think Tank eingerichtet. Wir freuen uns, dort unsere Expertise zu Klimagerechtigkeit und geschlechtergerechte Konjunkturpolitik einbringen zu können. Desweiteren werden aktuell gleichstellungspolitisch erfahrene Beraterinnen und Berater gesucht, um die W7-Empfehlungen zu erarbeiten. Die Ausschreibung findet sich hier.  

 


 

Just Transition – Caring Green Economy


Jenseits von COVID-19: Ein feministischer Plan für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit

Die Pandemie hat die Aufmerksamkeit auf drei ineinander greifende Krisen gelenkt, die systematisch die Gleichstellung der Geschlechter untergraben und das Überleben der Menschen und des Planeten bedrohen: Arbeitsplätze, Pflege und Klima. 

 

Gestützt auf die neuesten verfügbaren Daten und den Beiträgen von über 100 Expert*innen aus der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und dem UN-System, bietet UN WOMEN eine Vision und konkrete Wege um die Gleichstellung der Geschlechter, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit in das Zentrum des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Transformation zu stellen. 

 

Die Welt stehe am Scheidepunkt und habe die Wahl, die Fehler der Vergangenheit fortzusetzen oder die Chance zu ergreifen, die Dinge anders zu machen, so der Bericht. Vorgeschlagen werden Maßnahmen unter den Schlagworten: Jobs priorisieren, Care priorisieren und den Klimawandel bekämpfen. Damit würden die Grundlagen für den Wandel bereitgestellt, den wir so dringend benötigen. Um eine nachhaltigere und gerechtere Wirtschaft zu schaffen, gilt es nicht nur in Frage zu stellen was wir machen, sondern auch wie wir es tun. 

 

Zur Publikation  

 


 

Care-Arbeit ist Klimaarbeit

Ende September haben die Feminist Green New Deal Coalition und Data for Progress (beide USA) einen Bericht mit dem Titel "Building Narratives for a Caring Green Economy" veröffentlicht, der auf einer Bevölkerungsbefragung basiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten überzeugt ist, dass Fürsorge im Mittelpunkt der Klima-, Arbeits- und Infrastrukturpolitik stehen sollte. 69 % aller Befragten stimmen zu, dass grüne Arbeitsplätze alle Arbeitsplätze sind, die mit dem Wohlergehen der Menschen und des Planeten zu tun haben und das schließt die Pflege-/Care-Arbeit ein. Auch zeigen die Ergebnisse, dass die Menschen sich mutige Wirtschaftsinvestitionen wünschen, bei denen die Sorge um die Menschen und den Planeten im Mittelpunkt steht. 

 


 

Aufruf zu einem gerechten Übergang zu einem sozialen und nachhaltigen Europa

Ebenfalls Ende September hat die European Alliance for a Just Transition, ein Zusammenschluss von Zivilgesellschaft, sozialen und ökologischen Bewegungen und politischen Parteien, eine gemeinsame Deklaration veröffentlicht.

 

Um eine wirklich gerechte Transition zu erreichen, verpflichten sich die Unterzeichnenden zusammenzuarbeiten und keine Mühen und Energien zu scheuen, bis die nachhaltige Transformation erreicht ist. Sie rufen die Institutionen der Europäischen Union, die nationalen Regierungen und andere Behörden dazu auf, jetzt im Sinne eines gerechten Übergangs zu handeln. Durch Partizipation und sozialen und zivilen Dialog soll eine starke soziale Dimension in alle Politiken integriert und sichergestellt werden, dass die Klima- und Biodiversitätsziele erreicht werden. 

 

Gleichzeitig wird dazu aufgerufen, dass sich weitere zivilgesellschaftliche Organisationen, politische Bewegungen und andere gleichgesinnte Akteure der Allianz anschließen, denn nur durch Zusammenarbeit könne sichergestellt werden, dass der Übergang zu einem klimaneutralen Europa zu gerechteren, widerstandsfähigeren, nachhaltigeren und wohlhabenderen Gesellschaften führt. 

 

Die Deklaration wurde auch von der European Women’s Lobby mitgezeichnet.

 


 

Male- statt Mainstreaming? Auch in Österreich ist nicht alles Gold was glänzt

Österreich mit seiner politischen und rechtlichen Verankerung des Gender Mainstreaming und Gender Budgeting gilt uns immer wieder als leuchtendes Beispiel bei der Gestaltung und Umsetzung einer gendergerechten Zukunft. Jetzt zeigt sich aber bei einem aus Genderperspektive so wichtigen Vorhaben wie der Steuerreform, dass es mit der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben doch nicht so weit her ist. Da „bleibt man in Sachen Geschlechtergerechtigkeit auf den Trampelpfaden des Patriarchats, die sich heute so gestalten, dass man einfach so tut, als hätten die Geschlechter dieselben Lebensumstände, als fänden sie dieselben Bedingungen vor. (…) Der vollzeitarbeitende Mann, von Frauen von Sorgearbeit freigespielt, bleibt das Maß aller Dinge. Male-Mainstreaming halt, nicht Gender-Mainstreaming“ schreibt die Autorin Beate Hausbichler in einem Beitrag in der österreichischen Tageszeitung Der Standard. 

 

Uns zeigt das einmal mehr, wie wichtig das Monitoring der Umsetzung des Gender Mainstreaming ist, auch wenn dieses gesetzlich verankert ist. Gleiches gilt für Sanktionierungsmechanismen, wenn es nicht umgesetzt wird. 

 

Zum Beitrag  

 


 

Greenpeace Magazin: Frauen for Future

In der bisher „weiblichsten Ausgabe des Greenpeace Magazins“ (Ausgabe Okt./Nov. 2021) dreht sich (fast) alles um Frauen, die weltweit für eine bessere Zukunft kämpfen. In dem Heft „Yes, we can. Wie Frauen weltweit um Klima, Umwelt und Gerechtigkeit ringen“ geht es weniger um die Gender- und Gerechtigkeitsdimensionen der Klima- und Umweltpolitik selbst, sondern darum, was Frauen anders machen, wenn sie an der Macht sind. Es geht um den Widerstand von Frauen, um ihren Mut, und um ihr Durchhaltevermögen beim Kampf gegen eine Politik und eine Wirtschaft, die unseren Planeten zerstören. Es geht um Einfluss und Gerechtigkeit, kurz: es geht um eine bessere, feministischere Zukunft. Sehr lesenswert!

 

Zur Ausgabe 

 


 

Women Energize Women: Kommunikationsmaßnahme zum weltweiten Empowerment von Frauen im Energiesektor

Das (bisherige) Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat eine Kommunikationsmaßnahme auf den Weg gebracht, deren Ziel es ist, Frauen auf der ganzen Welt, die für die Energiewende arbeiten, zu informieren, zu mobilisieren, zu inspirieren und miteinander zu verbinden. Durchgeführt wird die Maßnahme von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE).

 

Unter dem doch etwas befremdlichen Projekttitel Women Energize Women sollen auf eigens dafür eingerichteten Social Media Kanälen 

  • monatliche Events (Diskussionsrunden, Interviews, Networking-Events…) mit interessanten und inspirierenden Frauen der Energiewende stattfinden 

  • Porträts von weiblichen Rollenvorbildern im internationalen Energiekontext präsentiert werden 

  • Informationen verbreitet werden zur Situation von Frauen im Energiesektor und wie diese verbessert werden könnte 

  • und Kooperationen mit etablierten und aufstrebenden Frauennetzwerken, Organisationen und Institutionen aufgebaut werden. 

 

Weitere Informationen  

 


 

Vergeschlechtlichte Perspektiven auf digital-technische Prozesse und Artefakte

Am Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen (gFFZ) fand bereits im Sommersemester 2021 eine Ringvorlesungsreihe zum Thema „Gender und Digitalisierung“ statt, die nun auch im Wintersemester 2021/22 in digitaler Form fortgesetzt werden wird. 

 

Im Fokus stehen dabei vergeschlechtlichte Perspektiven auf digital-technische Prozesse und Artefakte. Die Vorträge widmen sich u.a. der Mensch-Computer-Interaktion, Algorithmen und der allgemeinen Technikentwicklung und machen Vorschläge etwa für die Gestaltung von Lehre, die diese Aspekte berücksichtigt, mit dem Ziel, Technik vielseitiger, nutzer*innenfreundlicher, gesellschaftlich akzeptabler, nachhaltiger und demokratischer zu machen.  

 

Nähere Infos zu den Terminen sowie ein Anmeldeformular gibt es hier. Kurze Zusammenfassungen der vergangenen Vorträge zum Thema Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung auf die Arbeitswelt unter einer Genderperspektive und eine Literaturliste können hier heruntergeladen werden.  

 


 

Männer, Männlichkeiten und die Erde. Eine Auseinandersetzung mit dem (M)Anthropozän

Das von den renommierten Umwelt-/Klima- und Maskulinitätsforschern Paul M. Pulé und Martin Hultman herausgegebene Buch „Men, Masculinities, and Earth. Contending with the (m)Anthropocene“ präsentiert eine Sammlung von Essays in Form eines Gesprächs bei einer Dinnerparty. Dabei werden Themen von sozialer und ökologischer Bedeutung durch die Brille der Männlichkeit betrachtet. Die Vielzahl und Breite der Beiträge spiegelt eine wachsende Gemeinschaft von Praktiker*innen wider, die die neuesten Perspektiven der männlichen Ökologisierung darlegt. 

 

Paul M. Pulé & Martin Hultman. 2021. Men, Masculinities, and Earth. Contending with the (m)Anthropocene. Palgrave Macmillan, Cham, 648 S., 117.69 €. 

 

In diesem Zusammenhang sei auch auf die 13. Tagung des Arbeitskreises AIM Gender (Arbeitskreis für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung) verwiesen, die sich mit der Thematik „Männlichkeiten und Natur(-Verhältnisse)“ befasst und vom 9.12.21 bis 11.12.21 in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart stattfindet.

 

Programm, weitere Informationen und Anmeldung 

 


 

Impressum

genanet - Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit

c/o GenderCC - Women for Climate Justice e.V.

Anklamer Str. 38

10115 Berlin

Redaktion: Ulrike Röhr

leitstelle@genanet.de

www.genanet.de

 

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