Vor dem Hintergrund der im nächsten Jahr anstehenden Rio+20-Konferenz und der Debatten über eine 'Green Economy ' oder einen 'Green New Deal' befasst sich genanet / LIFE gemeinsam mit anderen Frauenorganisationen in einem neuen Projekt damit, wie dieser umfassende Transformationsprozesses aus der Perspektive der Geschlechtergerechtigkeit gestaltet werden muss. Wir gehen davon aus, dass ohne Einbeziehung der Erwerbsarbeit UND der Versorgungsarbeit, ohne Veränderung unserer Konsumstile diese Transformation nicht gelingen kann.
Deshalb müssen gesellschaftliche Entwicklungen in Gang gesetzt werden, die nicht allein von oben verordnet werden, und nicht auf die Akteure der Wirtschaft im engeren Sinn begrenzt sind, sondern die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen.
Die bisherigen Diskussionen zur Green Economy sind auffällig von Männern dominiert, Frauen finden sich selten auf Podien oder als Referentinnen bei entsprechenden Veranstaltungen, Frauenorganisationen sind an den Debatten nicht beteiligt. Das hängt auch damit zusammen, dass Arbeits-platzeffekte der Green Economy vor allem in der Bauindustrie oder in technologiebezogenen Branchen mit ihrem hohen Anteil an Männerberufen erwartet werden, während die eher von Frauenberufen dominierten Dienstleistungen bisher wenig in die Diskussionen einbezogen sind.
Auf Seiten des Konsums treffen Frauen laut EU-Statistik 80% der Konsumentscheidungen, es gilt dieses Veränderungspotenzial zu nutzen und zu stärken und dabei die sehr unterschiedlichen Entscheidungsbereiche von Frauen und Männern in den Blick zu nehmen. Beide Seiten der Green Economy - Angebot und Nachfrage - können breitere gesellschaftliche Akzeptanz erreichen, wenn sie sozial- und ge-schlechtergerecht konzipiert werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt 'Frauen in der Green Economy' folgen in Kürze.