Unsere Projekte
genanet war in den letzten 20 Jahren an vielen Projekten beteiligt bzw. hat diese durchgeführt. Die Schwerpunkte lagen in den letzten Jahren bei den Genderaspekten der Klimapolitik und der Energiepolitik, des Konsums in den Bedürfnisfeldern Wohnen, Verkehr, Ernährung und Bekleidung sowie des nachhaltigen Wirtschaftens bzw. der Green Economy. Eine Auswahl unserer älteren abgeschlossenen Projekte können Sie unten erkunden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Publikationen.
genanet war gemeinsam mit der AG Frauen im Forum Umwelt & Entwicklung von Beginn an (und schon vorher mit Forderungen zu einer geschlechtergerechten Nachhaltigkeitsstrategie) an der Entwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und deren ersten Review-Prozessen beteiligt. Die immer noch aktuellen Papiere dazu finden sich im Infopool unter Publikationen.
Die Nachhaltigkeitsstrategie ist gerade wieder hochaktuell, weil die vor kurzem von den Vereinten Nationen verabschiedenten Sustainable Development Goals (SDGs, Ziele zur nachhaltigen Entwicklung) auch in Deutschland umgesetzt werden müssen - da ist es dringend nötig, die Umsetzung des Ziels Gender Equality mit allen Unterzielen qualifiziert zu begleiten.
Ziel 5 der insgesamt 17 Ziele der SDGs heißt "Achieve Gender Equality and Empower all Women and Girls" und befasst sich in seinen Unterzielen unter anderem damit, alle Formen der Diskriminierung zu beenden, unbezahlte Versorgungsarbeit anzuerkennen und zu bewerten, Maßnahmen zur gleichberechtigten Beteiligung und Chancengerechtigkeit von Frauen durchzuführen oder Instrumente einzusetzen, um Gleichstellung und Frauenrechte in allen Bereichen des Lebens (Recht, Zugang zu Finanzen, Zugang zu natürlichen Ressourcen) durchzusetzen.
Aktuell stand die Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung an. Hier gilt es, die Nachhaltigkeitsstrategie auf die Ziele der SDGs zu überprüfen.
Wir freuen uns, dass der Bericht alle 17 Ziele, so auch das Ziel 5 zur Geschlechtergerechtigkeit, behandelt. Getrübt wird die Freude dadurch, dass die nationale Umsetzung nur drei Ziele bzw. Indikatoren für relevant hält (Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen, Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft, Berufliche Qualifizierung von Frauen und Mädchen durch deutsche Entwicklungspolitische Zusammenarbeit), die Integration einer Geschlechterperspektive (Gender Mainstreaming) wird nur in allen entwicklungspolitischen Strategien und Vorhaben eingefordert.
Der Entwurf der Neuauflage der Nachhaltigkeitsstrategie ist jetzt online gestellt, genanet hat gemeinsam mit der AG Frauen im Forum Umwelt & Entwicklung neben 127 anderen Organisationen und Einzelpersonen einen Kommentar abgegeben, den Sie hier herunterladen können.
Biologische und kulturelle Vielfalt aus Frauensicht: dies war das Thema des Wettbewerbs FrauenLebenVielfalt, den genanet im Hinblick auf die UN-Biodiversitätskonferenz 2008 in Bonn ausgerufen hatte. Alle Frauen waren aufgefordert zu zeichnen, zu fotografieren und zu texten - und hiermit die biologische und kulturelle Vielfalt zu beschreiben, die unsere Gesellschaft, unsere Erde einzigartig macht. Christine von Weizsäcker unterstützte als Schirmfrau den Wettbewerb. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen Frauen an dem Wettbewerb teil. Unter knapp 50 Beiträgen wählte die Jury die Preisträgerinnen aus.
Die prämierten Beiträge wurden in Form einer Ausstellung präsentiert, die vom 13.-16. Mai 2008 im Rahmen des Planet Diversity im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn zu sehen war.
Der 1. Preis in der Kategorie Erwachsene wurde zweimal vergeben: an Julia Vitalis und Sabine Wedel. Der 2. Preis ging an Elisa Gelewski und Annette Köhn für ihre Dokumentation der Baumfeen-Aktion zur Rettung der Bäume am Berliner Landwehrkanal. Den 3. Preis erhielt Regine Maaß für ihren Text "Vielfalt heißt nicht einfach viel – eine Geschichte zur Biodiversität". Eine besondere Auszeichnung, den Sonderpreis für das Lebenswerk, erhielt die 87jährige Ökogärtnerin und Philosophin Heinke von Löw zu Steinfurth für ihr großes Engagement im Bereich Biodiversität und kultureller Vielfalt – zusammen mit Hannelore Campino, die das Portrait über diese faszinierende Persönlichkeit beim Wettbewerb einreichte. In der Kategorie Kinder/Jugendliche ging der 1. Preis an den MaDonna Mädchentreff in Berlin-Neukölln für die fantasievollen TraumHausBilder, die acht- bis zwölfjährige Mädchen, die meisten Deutsch-Libanesinnen, in einem Kunst-Projekt malten. Einen Blick auf die preisgekrönten Werke und die Jury gibt es hier.
Kommunikationsstrategie zu Gender und Nachhaltigkeit
Ziel des Projektes war es, das Thema ‚Gender und Umwelt/Nachhaltigkeit’ und seine einzelnen Facetten medienwirksam aufzubereiten, um ein breiteres Publikum zu erreichen und neue Zielgruppen zu erschließen. Dabei wurde zweigleisig gefahren: 1. gendersensibel bzw. an den unterschiedlichen Interessen ausgerichtet über Umweltpolitik zu informiert und 2. die Verknüpfung von Fragen der Geschlechtergerechtigkeit/-gleichstellung mit umweltpolitischen Problemen und Lösungen zu forcieren und zu verbreitet. Dadurch sollte der Informationsstand, nicht zuletzt auch der Frauen, über Umweltpolitik verbessert werden. Ein weiteres, damit verbundenes Projektziel war die Übersetzung von Forschungsergebnissen in praxistaugliches Anwendungswissen, das dazu beitragen sollte, Genderaspekte in die alltägliche Umwelt-/Nachhaltigkeitsarbeit ebenso wie umgekehrt Umweltaspekte in die Gleichstellungs-/ frauenpolitische Arbeit zu integrieren.
Um diese Ziele zu erreichen, wurde eine Strategie entwickelt und erprobt, mit der nicht nur einmalig das Thema Frauen/Gender und Umwelt/Nachhaltigkeit kommuniziert, sondern Handwerkszeug und gute Beispiele für die Informationsarbeit in dem gesamten umwelt- und nachhaltigkeitsrelevanten Themenspektrum auch für andere Organisationen bereitgestellt wurde.
Basierend auf den Erfahrungen mit Aktionen und Pressearbeit in diesem und vorangegangenen Projekten (u.a. die Fotoaktion zu Frauen fordern Klimaschutz oder der Wettbewerb FrauenLebenVielfalt) hat genanet einen "Kommunikations-Baukasten" für die Themen Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit und deren Verknüpfungen herausgegeben.
Der Baukasten besticht nicht nur durch sein ungewöhnliches Format, sondern auch durch seine Farbigkeit. Inhaltlich finden Sie auf insgesamt 27 Karten:
- Erläuterungen zu den Themen Gender - Umwelt - Nachhaltigkeit
- Beispielartikel, wie die schwierige Themenkombination vermittelt werden kann
- Prinzipien gendersensibler Kommunikation und
- viele Aktionvorschläge.
Der Kommunikations-Baukasten (Größe 10 x 20 cm, auffächerbar) ist kostenlos, über eine Spende für den Versand oder die Weiterarbeit von genanet freuen wir uns. Bestellung
Frauen aktiv gegen Atomenergie
Ziel des Projektes "Frauen aktiv gegen Atomenergie" war es, die kritischen Einstellungen von Frauen gegenüber der Nutzung von Atomenergie zu stärken und sie zu motivieren, ihren Einfluss auf Entscheidungen zur Atomenergienutzung geltend zu machen. Im Mittelpunkt stand dabei die Information über die Risiken der Atomenergie und über mögliche Alternativen, um damit die risikobewusstere und die ablehnendere Haltung von Frauen (im Verhältnis zu Männern) gegenüber Atomenergie in konkretes Handeln umzusetzen. Das Handeln sollte sich niederschlagen in politischen Aktivitäten, in energiesparendem Verhalten, im Bezug von Ökostrom sowie in der Motivation/Überzeugung anderer aus dem Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis es ihnen gleich zu tun (Schneeballsystem). Durch die aus der Ablehnung der Atomenergie folgenden Verhaltensänderungen sollte ein Beitrag geleistet werden zum Klimaschutz und zur Förderung der erneuerbaren Energien.
Projektinhalte und -methoden
Das Projekt ist auf drei Ebenen aktiv geworden: 1) Auf der Ebene der Informationen wurden Argumente zur Untermauerung der kritischen Einstellung zur Atomenergie sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien bereitgestellt. 2) Auf der Ebene der Kommunikation und der Vernetzung wurde der Kontakt zu anderen Initiativen und Expert_innen sowie der Erfahrungsaustausch verbessert. 3) Auf der Ebene der Motivation wurde dazu angeregt, selbst aktiv zu werden.
Buch: Frauen aktiv gegen Atomenergie - wenn aus Wut Visionen werden.
Am 26. April 1986 führte eine Explosion im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl zur schwersten Katastrophe in der zivilen Nutzung der Kernenergie. "Tschernobyl hat unser Leben verändert", lautete die einhellige Einschätzung der danach vielerorts gegründeten Gruppen der "Mütter gegen Atomkraft".
20 Jahre später wollte genanet wissen, wie nachhaltig diese Veränderungen waren und hat Frauen gebeten, ihre Erinnerungen an die Zeit nach dem Reaktorunfall aufzuschreiben: Wie haben sie damals auf die Nachricht reagiert, dass radioaktive Niederschläge große Regionen Europas verseuchen? Wie hat dieser größte anzunehmende Unfall ihr Leben verändert? Wie schätzen sie die Risikotechnologie heute ein?
Eine Auswahl der Reaktionen ist in dem Buch zusammengefasst: sehr persönliche Erinnerungen an die Verunsicherung und die Wut, Berichte über den Widerstand von damals und heute, Projekte und Visionen als Antwort auf den Reaktorunfall, Analysen der aktuellen Atompolitik und die Einstellungen der Frauen dazu. Die Beiträge berichten von der Situation in Deutschland und Europa, aber auch von den bewegenden Erlebnissen der Frauen am Ort des Geschehens: in der Ukraine, in Weißrussland, in Russland.
ISBN 3-8334-4592-0, 19,90 EUR, erhältlich im Buchhandel und bei genanet.
Erneuerbare Energien - Ein Arbeitsmarkt für Frauen!
Das Projekt "Frauen in die Erneuerbaren Energien" hatte zum Ziel, Frauen über den Arbeitsmarkt der erneuerbaren Energien zu informieren und gemeinsam mit ihnen Strategien zu entwickeln, wie sie dort Fuß fassen können. Die begleitende Studie bietet neben einem Überblick über den Projektverlauf, eine Analyse der aktuellen Beschäftigungssituation von Frauen in der Branche, formuliert den vorhandenen Qualifizierungsbedarf und gibt Empfehlungen für Unternehmen und interessierte Arbeitnehmerinnen. Download der Studie. Der Projektflyer mit Kurzinformationen zum Projekt kann hier heruntergeladen werden.
Weitere Aktivitäten im Infopool unter Publikationen und dort unter dem Tab Energie.